Els Pavellons de la Finca Güell
Entstehung
1883 - 1887
Adresse
Avinguda de Pedralbes, 7, Barcelona
http://www.ub.edu/museuvirtual/visita-virtual-pavellons-guell/Das erste bedeutende Projekt, das Gaudí für seinen großen Förderer Eusebi Güell zur Ausführung brachte, hatte den Bau der Pavillons am Eingang zur Finca Güell an der Avinguda de Pedralbes Nummer 15 zum Gegenstand, die zwischen 1884 und 1887 entstanden. Der Auftrag umfasste die Gestaltung der Gartenanlage der Sommerresidenz der Familie – heute der Palau Reial –, den Bau der Tore entlang der Einfassung des Grundstücks sowie die Errichtung zweier Eingangspavillons, der eine als Unterkunft für den Pförtner, der andere zum Einstellen der Pferde
Eusebi Güell hatte die Anwesen Can Feliu und Can Cuyàs in der damals noch unabhängigen Gemeinde Les Corts de Sarrià geerbt und wollte nun dem vom Architekten Joan Martorell errichteten Hauptgebäude noch mehr Präsenz verleihen. Gaudí hinterließ hier seine persönliche Note mit der Einführung von diversem Bogenwerk, parabelförmigen Gewölben und hyperbolischen Kuppeln.
DIE TORE UND DER DRACHE
Die Finca Güell hatte mehrere Eingänge, in jeder Himmelsrichtung einen. Gaudí arbeitete konkret an der Nordseite des Anwesens, dort, wo der Weg zur Stadt vorbeiführte. Dieser Haupteingang, der gewöhnlich von den Gästen der Familie in Anspruch genommen wurde, befand sich in unmittelbarer Nähe des großen Gehöfts, das im Lauf der Jahre mehrmals umgebaut und erweitert wurde, bis es tatsächlich die Kategorie eines kleinen Palasts erlangt hatte. Auch Gaudí war bei diesen Reformarbeiten beteiligt und steuerte eine Reihe kleinerer Dekorationselemente für den Außenbereich bei.
Das auffallendste und markanteste Element bei diesem Projekt ist das spektakuläre schmiedeeiserne Gitter in Form eines Drachen mit Glasaugen an der Einfahrt der Kutschen. Die Figur stellt Ladon dar, den von Herakles besiegten Drachen, der den Garten der Hesperiden bewacht, so wie dies von Jacint Verdaguer in seinem Epos L’Atlàntida beschrieben wird. Die Form des Drachen entspricht der Konstellation der Schlange, in die Ladon als Strafe für den Raub einiger Orangen verwandelt wurde. Und so darf es nicht verwundern, dass gerade über dem Drachen ein Orangenbaum aus Antimon zu sehen ist – also auch hier wieder eine Anspielung auf die Hesperiden.
Die übrigen drei Tore des Anwesens verloren mit der Anlage der Avinguda de la Diagonal an Bedeutung. Eines davon befindet sich heute am Friedhof von Les Corts, allerdings ohne das eiserne Gitter, das in das Gaudí-Museum im Park Güell aufgenommen wurde. Das zweite Tor wurde 1957 neben der Fakultät für Pharmazie aufgestellt, und das dritte fand 1982 nach entsprechender Restaurierung seinen Platz beim Institut für Geowissenschaften Jaume Almera, ebenfalls auf dem Campus von Pedralbes.
DAS PFÖRTNERHAUS
Dem Park vorgelagert, befinden sich innerhalb des ursprünglichen Anwesens zwei Pavillons, die über einen kleinen Eingang für Fußgänger und eine fünf Meter breite majestätische Zufahrt für Kutschen miteinander in Verbindung stehen. Auch die ursprüngliche Ziegelmauer mit ihren sekundären Öffnungen existiert noch und zieht sich an der Avinguda de Pedralbes und der Carrer George Collins entlang. Dieses in dualer Ausfertigung konzipierte architektonische Ensemble wiederholt sich später beim Zugang zum Park Güell, wenngleich hier auch mit gewissen funktionellen und stilistischen Varianten.
Der als Pförtnerhaus bekannte erste Pavillon ist ein seinen Abmessungen nach kleines Haus, das dabei aber durch eine beeindruckende Volumetrie überrascht. Es umfasst zwei mit recht ansehnlichen Kuppeln versehene Baueinheiten und ist in einem eher eklektischen Stil konzipiert, der sich ganz offensichtlich von dem der Stallungen für die Pferde unterscheidet. Sehr interessant ist die von Gaudí gewählte Vermischung von strukturellen und ornamentalen Elementen. Für die Stützmauer verwendet er Rohschlamm (ein kostengünstiges Material mit guter Wärmekapazität), für die Ecken und die hohen Belastungen ausgesetzten Bereiche hingegen Vollziegel in roter bis gelber Farbe.
PFERDESTALL IN DUALER AUSFÜHRUNG
Auch für die Stallungen der Pferde ist eine duale Ausfertigung mit zwei getrennten Baueinheiten vorgesehen: ein Hauptbereich mit den verschiedenen Boxen und ein zweiter, rund ausgeführter Baukörper mit einer kugelförmigen Gewölbedecke als Longierring. Die Form des Gebäudes wird direkt von seiner Funktion und der diesbezüglich zum Einsatz gebrachten Technik bestimmt. Der Besucher steht hier vor einem Gaudí der Meisterklasse, vor einem Jugendwerk, das seinen Auftraggeber mit wahrer Begeisterung erfüllte.
Die Struktur basiert auf einer Anordnung von parabolischen Ziegelbögen und katalanischen Gewölben mit leicht kurvig ausgeführtem Profil für Boxen und Tröge, wobei letztere das über die Dachfläche aufgefangene Regenwasser in sich aufnehmen.
Für die Wände wurde Lehm verwendet, der mit Keramik- und Zementteilchen verkleidet und mit zwischengelagerten Vollziegelreihen verstärkt wird. Es handelt sich hierbei um ein unverzichtbares Bauelement, das der Architekt für dekorative Effekte an den Außenwänden des Gebäudes in der Art eines Keramikmosaiks zum Einsatz brachte, so wie dies bereits bei der Casa Vicens, seinem ersten Projekt in Barcelona, der Fall war.
ABTRETUNG AN DEN STAAT UND EINGLIEDERUNG IN DEN UNIVERSITÄTSBEREICH
Nach dem Tod von Eusebi Güell traten seine Erben einen Teil des Anwesens an den Staat ab. Konkret handelte es sich hierbei um den jenseits der neu entstandenen Avinguda de la Diagonal gelegenen Bereich, der zu einer Residenz für das spanische Königshaus ausgebaut werden sollte. In diesem Sinn wurde das Haus vollständig renoviert, und der Architekt Nicolau Maria Rubió i Tudurí übernahm die Anlage einer prächtigen Parklandschaft, die derzeit dem allgemeinen Publikum offen steht und in der auch heute noch verschiedene kleinere Arbeiten Gaudís zu finden sind. Im Jahr 1958 wurde ein großer Teil des unmittelbar neben dem Palast gelegenen Anwesens zur Anlage des neuen Universitätsgeländes aufgekauft.
Im Zuge ihrer Eingliederung in den Universitätsbereich wurden die Gebäude neuen Verwendungen zugeführt und 1969 schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Während ein Pavillon als Wohnung für das Universitätspersonal hergerichtet wurde, nahmen die Stallungen ab 1977 infolge einer mündlich vereinbarten Abtretung des Rektors an Dr. Joan Bassegoda als Professor an der Technischen Hochschule für Architektur in Barcelona (ETSAB) der Polytechnischen Universität von Katalonien (UPC) den Sitz der Gaudí Lehrstuhl auf.
Aufgrund einer von der Universität Barcelona (UB) und der Stadtverwaltung Barcelona getroffenen Vereinbarung überlässt erstere derzeit das Nutzungsrecht an den Pavillons der Finca Güell für zehn Jahre (2015-2024) dem Städtischen Institut für urbane Landschaften (IMPUiQV). Während dieser Zeit bringt das IMPUiQV einen Masterplan für die umfassende Restaurierung der von Gaudí geschaffenen Baulichkeiten zur Ausführung, zu dem unter anderem auch ein Austausch der lichtundurchlässigen Außenmauern gegen eine transparente Umzäunung der Anlage und eine umfangreiche Erneuerung der Gartenanlagen gehören. Soweit es die Umsetzung des genannten Sanierungsplans erlaubt, wird der Bereich gelegentlich für kulturelle und bildungsspezifische Veranstaltungen genutzt und im Rahmen von einschlägigen Führungen auch einem interessierten Besucherkreis zugänglich gemacht.
ÖFFNUNGSZEITEN
WEGEN BAUARBEITEN AB JUNI 2018 GESCHLOSSEN.
Wir bitten um Verständnis. Sobald das Datum der Wiedereröffnung feststeht, werden die neuen Öffnungszeiten bekanntgegeben.
AUSKUNFT
933 177 652
VORANMELDUNG FÜR GRUPPEN
An bestimmten Tagen können Führungen für Gruppen mit vorab fest vereinbarten Besuchszeiten durchgeführt werden. Nähere Auskunft unter 932 562 504.
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Bus: 7, 33, 63, 67, 75, 78, V5, H6, L14, L79, L97
U-Bahn: L3 (Palau Reial)
Straßenbahn: T1, T2 oder T3 (Pius XII)
STADTRUNDFAHRTEN
Barcelona Bus Turístic: Blaue Route (Palau Reial - Pavellons Güell)