Temple Expiatori de la Sagrada Família

Edifici de la sagrada Família, entre els arbres

Entstehung

1883

Adresse

Carrer de Mallorca, 401 (Zugang über die Carrer de la Marina) – Barcelona

http://www.sagradafamilia.org/

Gehört zu

Das architektonische Vermächtnis, mit dem Antoni Gaudí und über ihn die Stadt Barcelona den größten Ruhm, den größten internationalen Anklang gefunden haben, ist ohne jeden Zweifel der so genannte Sühnetempel der heiligen Familie, die Sagrada Família. Der besondere Reiz und die Einmaligkeit des Bauwerks beruhen im Wesentlichen darin, wie der Architekt ein ursprünglich neugotisches Projekt über eine radikale Transformation in ein monumentales Gotteshaus riesigen Ausmaßes hat verwandeln können.

Die Sagrada Família überrascht, ist karg, extravagant und pompös. Alles auf einmal. Die Anordnung der verschiedenen Raumeinheiten, die überreiche plastische Ausgestaltung und die dem Bau innewohnende Erhabenheit und Grandiosität lassen die Kirche zu einer Bibel aus Stein werden. Eine auf lange Zeit hin unvollendete Bibel, von der man hofft, sie gegen Ende der kommenden Dekade endgültig zum Abschluss bringen zu können.

DIE URSPRÜNGE: 1866-1883

Die von Josep Maria Bocabella initiierte Gründung des Geistlichen Vereins der Verehrer des heiligen Josefs (1866) war der Ursprung des Projekts der Sagrada Família. Ab 1874 beginnt diese Vereinigung, den Bau einer Sühnekirche voranzutreiben und kann so dank verschiedener Spenden ein 12.800 Quadratmeter großes Grundstück zwischen den Straßen Marina, Provença, Sardenya und Mallorca erwerben.

Der Grundstein wird am 19. März 1882, dem Fest des heiligen Josefs gelegt. Es geschieht dies im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, der selbst Josep Urquinaona, der damalige Bischof der Stadt, beiwohnt. Die Arbeiten werden dann, beginnend mit der Krypta unterhalb der Apsis, nach dem neugotischen Entwurf von Francisco de Paula del Villar, dem ersten Architekten der Kirche, aufgenommen. Dieser verlässt das Projekt jedoch kurz danach aufgrund von diversen Meinungsverschiedenheiten mit den Bauträgern, und der Auftrag geht auf Antoni Gaudí über.

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GAUDÍ ERFINDET DAS PROJEKT NEU (1883-1892)

Nach Übernahme des Projekts stellt Gaudí die Krypta innerhalb von sechs Jahren fertig und beginnt dann mit dem Bau der Apsis. Dank großzügig eingehender Spenden schreiten die Arbeiten schnell voran, eine anonyme Zuwendung in sehr erhebliche Höhe aber veranlasst den Architekten dann zu einer Revidierung seiner ursprünglichen Pläne. Er verwirft das alte neugotische Projekt und legt einen neuen Vorschlag vor, der nicht nur in Bezug auf Formen und Strukturen, sondern auch im Hinblick auf die Bauweise neue, monumentalere und vor allem innovativere Wege geht.

Das von Gaudí erträumte Projekt entspricht einem Gotteshaus großen Ausmaßes mit einem lateinischen Kreuz als Grundriss und mehreren Türmen von stattlicher Höhe, die das Ganze überragen sollen. In architektonischer und bildhauerischer Hinsicht liegt die große symbolische Bedeutung dieses Entwurfs darin, eine katechetische Erläuterung der Lehren der Evangelien und der Kirche vermitteln zu wollen.

DIE GEBURTSFASSADE WÄCHST HERAN (1892-1914)

Als erstes entsteht 1892 die der Geburt Christi gewidmete Fassade. Gaudí wusste genau, weshalb, denn: „Hätte ich statt mit dieser prall dekorativen, effektvollen und mit viel Zierrat versehenen Fassade mit der harten, nackten, wie aus Knochen erbauten Fassade der Passion begonnen, hätten sich die Leute von mir abgewandt.“ 1894 kann die Fassade der Apsis fertig gestellt werden und 1899 das Rosenkranzportal als Zutritt zum Kreuzgang.

Parallel zu diesen Arbeiten errichtet Gaudí südwestlich der Kirche die vorläufige Schule der heiligen Familie (1909), die den Söhnen und Töchtern der am Bau der Sagrada Família beteiligten Arbeiter und den Kindern aus der unmittelbaren Nachbarschaft zugedacht ist. Im darauffolgenden Jahr wird aus Anlass einer von Eusebi Güell als Freund und Unterstützer angeregten Ausstellung zum Werk des Architekten ein Modell der Geburtsfassade im Grand Palais in Paris ausgestellt. Und im Jahr 1911 beginnt Gaudí mit dem Projekt zum Bau der Passionsfassade.

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AUSSCHLIESSLICHE WIDMUNG (1914-1926)

Ab dem Jahr 1914 gibt Gaudí alle anderen Projekte auf und widmet sich ausschließlich dem Bau der Sagrada Família. Dies erklärt, weshalb der Architekt gegen Ende seines Lebens kaum noch größere Projekte in Arbeit hat. Seine Hingabe geht soweit, dass er in den letzten Monaten sogar unmittelbar neben seiner Werkstatt lebt, ein Raum neben der Apsis, der als Lager für Modelle, Entwürfe, Plastiken und fotografische Studien diente.

Im Jahr 1923 entwickelt Gaudí die endgültige Lösung für Schiffe und Dächer, die Arbeiten aber gehen in dieser Zeit nur noch sehr langsam voran. Ende 1925 wird der erste Glockenturm der Geburtsfassade fertig. Dieser dem heiligen Barnabas geweihte Turm mit seinen einhundert Metern soll der einzige bleiben, den Gaudí zu Lebzeiten fertig zu Gesicht bekommt, denn infolge eines drei Tage vorher erlittenen tragischen Unfalls, bei dem er von einer Straßenbahn angefahren wird, stirbt er am 10. Juni 1926. Zwei Tage später wird er in der Kapelle Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel in der Krypta seiner Sagrada Família bestattet, dort, wo sich seine sterblichen Überreste noch heute befinden. Während der letzten Jahre seiner Arbeit an der Kirche standen Gaudí zahlreiche Architekten, Zeichner, Bildhauer und Modellbauer zur Verfügung, die ihm bei der Verwirklichung des Projekts zur Hand gingen.

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ZERSTÖRUNG DER PLÄNE UND LANGSAMES WIEDERAUFLEBEN

Nach Gaudís Tod übernimmt bis 1938 sein enger Mitarbeiter Domènec Sugrañes die Leitung des Projekts. In dieser Zeit werden die Glockentürme der Geburtsfassade, das Portal des Glaubens und die zentral angeordnete Zypresse fertig gestellt.

Im Zuge des Militärputsches und des Spanischen Bürgerkriegs setzt eine Gruppe von Revolutionären im Juli 1936 die Krypta in Brand, lässt die vorläufige Schule der heiligen Familie in Flammen aufgehen und verwüstet Gaudís Werkstatt. Auf diese Weise verschwinden Pläne, Zeichnungen und Fotografien, und es wird ein Teil der aus Gips gefertigten Modelle zerstört. Doch seit Gaudí die Leitung des Projekts innehatte, kam der Bau der Kirche trotz solcher vandalischen Ausschreitungen niemals wirklich zum Erliegen, und der Wille des Architekten wurde in jeder Hinsicht strengstens respektiert.

Nach dem Bürgerkrieg wird die ausgebrannte Krypta restauriert, und viele der zerstörten Modelle können dank der vom Architekten Francesc de Paula Quintana geleisteten Arbeit wieder hergestellt werden. Auf diese Weise verfügt man erneut über Modellvorlagen, auf deren Grundlage der Bau nach den Originalplänen weiter vorangebracht werden kann. Mit der Anlage der von Gaudí anhand von zahlreichen Untersuchungen bereits vorbereiteten Fundamente für die Passionsfassade werden die Arbeiten 1954 wieder aufgenommen. Nach den Grundmauern schließt sich der Bau der Krypta an, in der 1961 ein Museum eingerichtet wird, um den Besuchern die historischen, technischen, künstlerischen und symbolischen Aspekte der Kirche näher darzulegen. Die vier Glockentürme dieser Fassade können im Jahr 1976 fertig gestellt werden.

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DER IMPULS DES 21. JAHRHUNDERTS

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehen die Arbeiten an der Sagrada Família mit neuem Elan voran. Im Jahr 2000 entstehen die Gewölbe über dem Langhaus und dem Querschiff und man beginnt mit den Fundamenten für die Glorienfassade. Im weiteren Verlauf kommt es zur Fertigstellung des Hauptfensters der Passionsfassade und zur Anbringung eines der Auferstehung gewidmeten Glasbildes von Joan Vila-Grau. Fertig gestellt werden ferner die vier Säulen in der Mitte der Vierung.

Inmitten all dieser fast schon fiebrigen Aktivität kommt es 2002 aus Anlass der 150-Jahr-Feier der Geburt des Architekten zur Ausrufung des Internationalen Gaudí-Jahrs durch die Stadt Barcelona, mit dem dem Initiator des Baus und seinem Werk eine ganz besondere Ehrung zuteil werden soll.

Zwischen 2008 und 2010 werden die Gewölbe über dem Querschiff und der Apsis fertig, und kurz darauf erfolgt dann der Besuch von Papst „Benedikt XVI.“, dem die Einweihung des Gotteshauses vorbehalten ist.

DER ABSCHLUSS RÜCKT NÄHER

Als Hauptaufgaben für die Gegenwart und die kommenden Jahre können der Bau der ersten Sakristei (an der Westseite) und die Errichtung der zentralen Türme angesehen werden. Mit der Fertigstellung der bislang noch fehlenden Glorienfassade findet das Projekt dann seinen Abschluss.

Nach Beendigung der Bauarbeiten umfasst die Kirche fünf von einem umlaufenden Kreuzgang umrahmte Schiffe, mit einer Apsis mit sieben Kapellen auf der Nordseite und drei Fassaden nach Osten, Süden und Westen hin: die Geburtsfassade, die Passionsfassade und die alles dominierende Glorienfassade. Jede dieser Fassaden besitzt vier parabolisch gestaltete Glockentürme als Darstellung der zwölf Apostel. Weitere sechs Türme strecken sich über der Apsis und der Vierung in den Himmel und symbolisieren die vier Evangelisten, die Jungfrau Maria und Jesus, wobei der Jesus-Turm über dem Kuppelgewölbe mit seinen 170 Metern der höchste sein wird.

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ÖFFNUNGSZEITEN

 

November bis Februar: von 9.00 bis 18.00 Uhr

März und Oktober: von 9.00 bis 19.00 Uhr

April bis September: von 9.00 bis 20.00 Uhr

6. Januar sowie 25. und 26. Dezember: von 9.00 bis 14.00 Uhr

Öffnungszeiten der Krypta: Montag bis Samstag von 9.00 bis 10.00 Uhr und von 18.00 bis 21.00 Uhr

Sonn- und feiertags: von 9.00 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 21.00 Uhr

 

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL

 

Bus: 19, 33, 34, 43, 44, 50, 51, B20, B24

U-Bahn: L2 / L5 - Sagrada Família

 

STADTRUNDFAHRTEN

 

Bus Turístic: Blaue Route

Barcelona City Tour: Route Ost (Haltestelle 11 - Sagrada Família)

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